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Zeitzeuginnen und Zeitzeugen

Zeitzeugen auf dem Podium

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen auf dem Podium, 6. Juni 2018

Die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde arbeitet eng mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zusammen. Ihre Berichte über ihren Alltag im Notaufnahmelager beziehungsweise im Übergangswohnheim Marienfelde, das persönliche Erleben des Verfahrens, aber auch die Sicht von Anwohnenden oder Beschäftigten sind wichtige Quellen. Die Geschichte des Notaufnahmelagers und des Übergangswohnheims spiegelt auch Entwicklungen in der deutschen Migrationsgeschichte nach 1945. Die Erfahrungen von Menschen auf der Flucht, während der Ausreise, als Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler oder im Asylverfahren sind wichtig, um historische Parallelen und Unterschiede zu verstehen.

70 Jahre Notaufnahmelager Marienfelde

Gespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen

Anlässlich des 70. Jahrestages am 14. April 2023 erinnerte die Stiftung Berliner Mauer an die Eröffnung des Notaufnahmelagers Marienfelde am 14. April 1953 mit einem Festakt. Dazu lud sie drei Menschen, die 1957, 1981 und 2014 in Marienfelde lebten, ein, von ihren Erfahrungen und Erinnerungen zu berichten.

mit Wilfried Seiring, Dorota Danielewicz, Sandy Albahri
Moderation: Dr. Gülşah Stapel, Stiftung Berliner Mauer

Wilfried Seiring (lebte 1957 in Marienfelde)

Langtext

Wilfried Seiring war 1954 FDJ- Gruppensekretär. Er begann in Greifswald ein Studium in Germanistik, Theaterwissenschaft und Geschichte. Nachdem er 1957 zur Solidarität mit den Aufständischen in Ungarn aufrief und eine Mehrheit gewann für einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ wurde ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet. Seine Exmatrikulation folgte am 17. April 1957. Wenige Tage später floh er mit der S-Bahn von Ost- nach West-Berlin und kam zunächst in Marienfelde unter.

Dorota Danielewicz (lebte 1981 in Marienfelde)

Langtext

Dorota Danielewicz kam mit 16 Jahren als Tochter einer polnischen Aussiedlerfamilie nach West-Berlin. Die Familie lebte im Sommer 1981 für drei Monate in Marienfelde. Bereits Weihnachten verbrachten sie in einer eigenen Wohnung. Heute arbeitet Danielewicz als Autorin (u.a. Europa Verlag und Deutschlandfunk), Moderatorin und Kulturmanagerin.

Sandy Albahri (lebte zwischen 2014 und 2015 in Marienfelde)

Langtext

Sandy Albahri floh 2014 als 23-jährige gemeinsam mit ihrer Familie vor dem Krieg in Syrien nach Berlin. Knapp ein Jahr lebte die Familie in Marienfelde, bevor sie in eine eigene Wohnung umzog. Für Albahri wurde der im Heim angebotene Integrationskurs zum Schlüsselerlebnis und Grundlage für ihr eigenes soziales Engagement insbesondere gegenüber anderer Geflüchteter.

Flucht-Aktionen

Die Online-Ausstellung "Flucht-Aktionen" erzählt mit zahlreichen privaten Dokumenten die Geschichte der Zeitzeugin Renate Werwigk-Schneider, die merhmals versuchte aus der DDR zu fliehen.

Bild aus dem Privatarchiv von Renate Werwigk-Schneider

Ausflug der Jungen Gemeinde | 1950er Jahre, FotografIn unbekannt | Privatarchiv Dr. Renate Werwigk-Schneider

Zur Online-Ausstellung
Bild aus dem Privatarchiv von Renate Werwigk-Schneider

Ausflug der Jungen Gemeinde | 1950er Jahre, FotografIn unbekannt | Privatarchiv Dr. Renate Werwigk-Schneider

Erzählen Sie uns Ihre Geschichte!

Wenn Sie selbst im Notaufnahmelager Marienfelde oder in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Berlin angekommen sind, setzen Sie sich gern mit uns in Verbindung. Uns interessieren Ihre Erinnerungen.

Die Zeitzeugenarbeit der Stiftung Berliner Mauer

Wir begreifen Zeitzeugenarbeit als eine Möglichkeit, den Alltag mit der Berliner Mauer und der deutsch-deutschen Teilung sichtbar und nachvollziehbar zu machen und verstehen uns als Teil der Oral History. Es geht auch darum, Opfern und ihren Angehörigen eine Stimme zu geben.

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